Neue Top-Level-Domain .bayern
Ein Stück Heimat in der Internetadresse
Künftig können Betreiber von Webseiten im Freistaat Adressen registrieren, bei denen am Schluss „.bayern“ steht. Für Unternehmen wie die Genossenschaften kann es sich durchaus lohnen, eine solche Top-Level-Domain anzumelden.
Die neue Top-Level-Domain ".bayern": Eine Möglichkeit, sich im Internet regional zu positionieren.
Die neue Adressendung ist eine von rund 2.000, die seit vergangenem Jahr nach und nach eingeführt werden. Das ergibt neue Möglichkeiten für Unternehmer: Macht sich beispielsweise ein Fotograf mit Namen Mustermann selbstständig, wäre eine naheliegende Adresse „www.fotografiemustermann.de“. Ist diese aber schon vergeben, könnte der Firmengründer auf die Visitenkarte zum Beispiel „www.mustermann.photos“ schreiben. Im genannten Beispiel platziert der Unternehmer in der Adressendung ein wichtiges Schlüsselwort, mit dem ihn seine Kunden im Internet finden sollen.
Schlüsselwort für Suchmaschinen in der Top-Level-Domain
Von Suchmaschinen wie Google würden diese neuen Domains durchaus berücksichtigt, erklärt Markus Eggensperger, Gründer und Vorstandsmitglied der United Domains AG, einer der größten DomainRegistrare in Deutschland. Wichtig sei, dass Adresse und Inhalte zusammenpassen. Wenn man also eine Adresse wie im Beispiel mit „.photos“ eingibt und sich das entsprechende Angebot eines Fotografen dahinter verbirgt, kann sich das positiv auf die Platzierung in den Suchergebnissen auswirken.
Doch auch bei Regionalbegriffen wie eben „.bayern“ ergeben sich neue Möglichkeiten für Webseitenbetreiber. Um beim Beispiel zu bleiben: Fotograf Mustermann stellt fest, dass der Besitzer der schon vergebenen Internetadresse aus Köln stammt. Da er selbst aber in Nürnberg ansässig ist, hat er jetzt die Option, für seine Webseite die Adresse „www.fotografiemustermann.bayern“ zu wählen. Somit hat er zum einen mit „Fotografie“ ein wichtiges Schlüsselwort platziert, zum anderen kann er sich durch den Namensteil „.bayern“ am Schluss auch regional vom Konkurrenten aus Nordrhein-Westfalen absetzen. „Diese neuen Domains sind wesentlich spezifischer“, sagt Fachmann Eggensperger. Für das Marketing seien diese Endungen von zentraler Bedeutung. „Gerade für einen kleinen Handwerksbetrieb, der nur regional tätig ist, ist „.bayern“ doch die viel sprechendere, viel prägnantere Endung als „.de“.
Bewerbungsverfahren für neue Top-Level-Domains
Die Endung „.bayern“ wird ab 30. September allgemein verfügbar sein. Der Preis je angemeldeter Adresse hängt vom Registrar ab, liegt aber in der Regel zwischen 30 und 60 Euro pro Jahr. Aktuell findet ein Bewerbungsverfahren statt, das am 1. Juli begonnen hat und bis 2. September läuft. Es richtet sich einerseits zum Beispiel an Unternehmen, die Inhaber geschützter Marken sind. Die Firmen müssen diese im Trademark Clearinghouse eintragen lassen, einer Datenbank der ICANN. Sie haben dann ein Vorrecht, wenn die eingegangenen Anträge geprüft werden. Zudem erfährt man mit einem solchen Eintrag, wenn sich jemand anderes mit der gleichen Adresse bewerben möchte.
Auf der anderen Seite können sich auch Interessierte um bestimmte Wunschdomains bewerben. Gibt es zum Ende der Vorabphase keine weiteren Kandidaten, erhält man den Zuschlag für die Registrierung. Andernfalls entscheidet eine Auktion. Nach Abschluss dieser beiden Bewerbungsphasen Ende September gilt dann das Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.
Weitere Infos zum Bewerbungsverfahren für Adressen mit der Endung „.bayern“.