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17.08.2022

Vom Kasbrot bis zum Kaiserschmarrn – Genossenschaftliche Almen im Freistaat

Die Bayern lieben ihre Almen. Auch Genossenschaften unterhalten einige dieser urigen Einkehrmöglichkeiten am Berg. Der GVB stellt zehn davon vor.

Ein beliebtes Ausflugsziel mit Einkehrmöglichkeit im Ostallgäu ist die Alpe Beichelstein, die sich bereits seit 1902 im Besitz der Raiffeisenbank Südliches Ostallgäu eG befindet. Auf 952 Metern gelegen ist die bewirtschaftete Hütte von Seeg aus in nur 30 Minuten zu Fuß zu erreichen. Vom kostenfreien „Parkplatz Brandstatt“ führt der gut ausgeschilderte Weg durch Wald und Weiden. Die Alpe ist auch mit dem Auto zu erreichen: Am Ortsende von Hopferau von Füssen kommend führt eine geteerte Straße kurz hinter Unter Langegg rechts hoch zum ebenfalls kostenfreien Parkplatz unterhalb der Alpe Beichelstein. Die Aussicht auf die Allgäuer Alpen und das Füssener Land lohnt auch im Winter den Aufstieg. Denn die Hütte ist ganzjährig geöffnet (Ruhetag: Mittwoch). Die Speisekarte bietet neben Herzhaftem wie Allgäuer Wurstsalat auch selbstgebackene Kuchen sowie wechselnd warme Gerichte.

Übrigens: Die Raiffeisenbank im Südlichen Ostallgäu eG besitzt neben der Alpe Beichelstein noch zwei weitere Almen: die Alpe Hochegg und die Alpe Forsthof. Diese sind nicht bewirtschaftet, bieten aber für Jungvieh ein Sommerquartier.

Alpe Beichelstein

Wer im Allgäu Urlaub macht, sollte neben einer Tour durch die genossenschaftlich geführte Breitachklamm bei Oberstdorf dem Giebelhaus im Hintersteiner Tal bei Bad Hindelang einen Besuch abstatten. 1928 begann die Giebelhaus-Genossenschaft mit dem Bau des Gasthauses, 1998 räumte sie dem Pächter Walter Schmid ein Erbbaurecht ein.

Das Giebelhaus (ganzjährig geöffnet) ist idealer Ausgangs- und Endpunkt zahlloser Wanderungen und Bergtouren inmitten des Naturschutzgebietes Allgäuer Hochalpen. Eine Radtour oder Wanderung mit anschließender Einkehr bietet sich zu jeder Jahreszeit an. Das Giebelhaus ist von Hinterstein aus in eineinhalb Stunden zu Fuß oder mit dem Linienbus erreichbar.

Giebelhaus

Hinter der Stoißer Alm (geöffnet von Mai bis Oktober) auf dem 1.334 Meter hohen Teisenberg steht die Almgenossenschaft Freidling. Nicht nur Wanderer wissen die Alm zu schätzen, sondern auch Radfahrer. Für Mountainbiker gehört die Tour auf die Alm, entweder von Anger oder von Teisendorf aus, zu den Klassikern im Berchtesgadener Land. Ideal geeignet ist die Stoißer Alm für Familien mit Kindern.

„Von allen Seiten führen gut hergerichtete Wege auf den frei stehenden Teisenberg“, sagt Almvorstand Heinrich Koch und lobt den Ausblick: „Von dort aus haben Sie einen herrlichen Panoramablick nach Salzburg und in die bayerische und österreichische Bergwelt.“ Auf der Stoißer Alm gibt es bodenständige Brotzeiten und Übernachtungsmöglichkeiten. Es stehen ein Zweibett-Zimmer, drei Zimmer für mehrere Personen sowie zwei Matratzenlager zur Verfügung.

Stoißer Alm / Foto: RoHa-Fotothek Fürmann

Die Auhütte, die von der Forst- und Weidegenossenschaft Mittenwald betrieben wird, liegt auf 857 Meter und ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Alpenwelt Karwendel. Sie ist über Wege entlang der Isar ohne Anstiege zu erreichen und damit auch gut für Familien mit Kindern oder Senioren geeignet. Die Wanderung dauert zum Beispiel ab Wallgau, Isarsteg etwa 20 Minuten oder ab Krün, Wanderparkplatz im Gries, eine gute Stunde. 

Neben verschiedenen Getränken, Kaffee und Kuchen werden auch traditionelle Brotzeiten, Kaiserschmarrn und vieles mehr serviert. Da die Auhütte für den Weidebetrieb genutzt wird, ist sie sowohl im Frühsommer als auch im Spätherbst geöffnet.

Zwei Wanderinnen kurz vor ihrem Ziel: Der Weg zur Auhütte ist ohne Anstiege zu erreichen und eröffnet herrliche Blicke auf das Wettersteinmassiv. (Foto: Alpenwelt Karwendel/Gregor Lengler)

Neben der Auhütte betreibt die Forst- und Weidegenossenschaft Mittenwald auch die Fischbachalm auf 1.400 Metern Höhe. Sie liegt auf einem kleinen Talboden unterhalb des Hohen Grasbergs und bietet einen wunderschönen Blick auf das Soierngebirge. Die gemütliche Alm ist im Sommer von Hirten bewirtschaftet und bietet hausgemachtes Brot, Kuchen und Brotzeiten. Dank zahlreicher Tiere ist die Alm auch für Familien mit Kindern ein beliebtes Ausflugsziel.

Der Aufstieg von Krün (Wanderparkplatz Isarbrücke) oder Wallgau (Isarsteig) dauert jeweils etwa zwei Stunden und erfolgt über einem breiten Forstweg, der auch für Mountainbiker sehr gut geeignet ist.

Fischbachalm / Foto: Alpenwelt Karwendel/Christina Pogrzeba

Zur Forst- und Weide-Genossenschaft Krün gehören die Finzalm und die Krüner Alm. Beide sind lohnende Ausflugsziele, vor allem auch für Familien. Die Finzalm wurde 2019 neu erbaut und liegt auf 1.040 Meter Höhe idyllisch oberhalb des Finzbachs. Die Krüner Alm auf 1.621 Meter Höhe besticht durch ihren Panoramablick auf Soiern-, Karwendel- und Wettersteingebirge. Je nachdem, wo gerade das Vieh weidet, bewirtet Hirte Max Kriner entweder die Finzalm oder die Krüner Alm. Anschließend geht's bis zum Ende der Saison Anfang/Mitte Oktober wieder zurück auf die Finzalm. Auf beiden Almen serviert Kriner seinen Gästen – wenn er vor Ort ist – kühle Getränke, Kaffee und Kuchen sowie bayerische Brotzeiten.

Startpunkte für eine Wanderung oder eine Radtour auf die beiden Almen sind der Wanderparkplatz (gebührenpflichtig) an der Krottenkopfstraße in Krün oder das Haus des Gastes in Wallgau (Wegenummern 450, 451 und 452). Besonders lohnend ist der Aufstieg über die Finzbachklamm. Der Weg zweigt von der Forststraße (normaler Aufstieg) ab und führt auch wieder dorthin zurück. Anschließend geht es an der Weggabelung links zur Finzalm und rechts zur Krüner Alm (beschildert). Gehzeit rund zwei Stunden bis zur Finzalm oder drei Stunden bis zur Krüner Alm. Wer noch höher hinaus will, erreicht von der Krüner Alm aus in weiteren zwei Stunden den Krottenkopf (2.086 Meter). Dort gibt es mit der Weilheimer Hütte auch eine Übernachtungsgelegenheit.

Finzalm

Krüner Alm

Der Forst- und Weidegenossenschaft Mittenwald gehört ebenso die Kreuzalm auf 1.600 Metern Höhe und wird von Maria und Markus Krause bewirtschaftet. 2015 wurde die Kreuzalm um- bzw. neugebaut. Die Kreuzalm liegt mitten im Ski- und Wandergebiet Garmisch Classic und bietet Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 14 Personen. Auf der Karte findet man Schmankerl, die Bergsportler und Genießer glücklich machen. Leicht und deftig, süß und herzhaft, heiß und kalt – "ois selbstgmacht". 

Aufstiegsmöglichkeiten - ab der Talstation Kreuzeckbahn über die Trögelhütte in ca. 2,5 Std. - im Winter mit Tourenski ab der Hausbergbahn Talstation (nur über die beschilderte Aufstiegsspur!) Mit der Gondel - mit der Kreuzeckbahn: ab der Bergstation in ca. 10 Minuten - mit der Alpspitzbahn: über den Riesenwanderweg in ca. 1,5 Stunden. Übrigens ist der Forstweg kinderwagenfreundlich, so dass auch die Kleinen schnell und bequem zum Spielplatz mit Trampolin kommen.

Kreuzalm

Die Stepbergalm (Ruhetag: Montag) gehört der Forst- und Weiderechtlergenossenschaft Garmisch. Am einfachsten erreicht sie der Wanderer von Untergrainau aus. Die gleichnamige Haltestelle der Deutschen Bahn ist nur wenige Meter vom Startpunkt entfernt. Wer mit dem Auto über Garmisch-Partenkirchen kommt, wählt am besten den Parkplatz am Herrgottschrofen (740 m) direkt an der B 23. Ein Steg führt über die Loisach, dann geht es wenige 100 Meter weiter auf dem Kramerplateauweg, ehe ein gelbes Schild den Wanderer auf Weg Nr. 261 über das „Gelbe Gwänd“ zur Stepbergalm leitet.

Für den Rückweg bietet sich der Kreuzweg (Nr. 259) an. An einigen Stellen sind die Steige etwas ausgesetzt, für trittsichere Wanderer aber kein Problem. Für Auf- und Abstieg sollten jeweils zwei Stunden eingeplant werden. Gute Kondition ist von Vorteil, immerhin sind 850 Höhenmeter zu bewältigen. Festes Schuhwerk ist Pflicht. Kinder sollten bereits Bergerfahrung haben. Eine schöne Alternative an kühlen Tagen (volle Sonne in der Südflanke) ist die Route über den Kramersteig (Weg Nr. 255).

Stepbergalm / Foto: Thomas Huber, Grainau

Die Forst- und Weiderechtlergenossenschaft Garmisch besitzt nicht nur die Stepbergalm, sondern im gleichen Weidegebiet auch noch die von Juli bis Mitte September bewirtschaftete Enning-Alm. Wer zeitig aufbricht, erreicht sie von der Stepbergalm aus auf einem schönen Rundweg, für den ohne Rast zwei bis drei Stunden einkalkuliert werden müssen. Über diese Route erreicht man auch zwei sehr schöne Aussichtsberge: den Hohen Ziegspitz (1.864 m) und den Hirschbichel (1.935 m). Von beiden Gipfeln hat man einen hervorragenden Ausblick auf das Wetterstein-Gebirge von der Alpspitze bis zur Zugspitze.

Neben der Stepberg- und der Enning-Alm findet sich auch die Almhütte auf der Maximilianshöhe, bekannt unter dem Namen „Windbeutelalm“ im Besitz der Forst- und Weiderechtlergenossenschaft Garmisch. Den kuriosen Namen hat die Alm wegen der Spezialität des Hauses: riesige Windbeutel, gefüllt mit Sahne und frischen Früchten (ab 3,90 Euro). Auf dem Kramerplateau, idyllisch über dem Ortsteil Garmisch gelegen und mit Blick auf das Zugspitzmassiv, ist der Berggasthof zu Fuß über gepflegte Wege oder mit dem Auto schnell erreichbar. Im Winter können Gäste bei der nahegelegenen Wildfütterung die heimische Tierwelt (Hirschrudel mit bis zu 60 Tieren) beobachten.

Foto: Berggasthof Almhütte

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