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05.04.2022

„Uns eint die Liebe zu gutem Essen und der Natur“

Neugründung: Die faustgrob&piekfein eG setzt auf regionale und nachhaltige Lebensmittelerzeugung im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Wie das gelingt, berichtet Vorstand Daniel Haser.

Sechs Freunde gründen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine Genossenschaft, die faustfein&piekfein eG. Einer davon ist Landwirt Daniel Haser. Auf seinem Hof werden die Lebensmittel angebaut, die dann weiterverarbeitet und vertrieben werden. Er glaubt an die Landwirtschaft der Zukunft, an eine, in der Nachhaltigkeit, Regionalität und Ressourcenschonung Schlüsselbegriffe sind  – und natürlich an die neu gegründete Genossenschaft, mit der er diese bestreiten will.

Was hat es mit dem Namen faustgrob&piekfein auf sich?

Daniel Haser: „Faustgrob“ soll die harte Arbeit in der Landwirtschaft beschreiben, „piekfein“ den lohnenden Genuss der Früchte nach getaner Arbeit.

Was möchte die faustgrob&piekfein eG erreichen?

Haser: Unsere Genossenschaft hat sich auf die Produktion, Verarbeitung und den Vertrieb von regionalen und nachhaltigen Lebensmitteln spezialisiert – energieextensive Lieferketten, geschlossene Nährstoffkreisläufe und eine regionale kulinarische Identität stehen bei uns an erster Stelle.

Faustgrob&piekfein steht für „ein gesundes, nachhaltiges Leben, das schmeckt und Spaß macht“, so heißt es auf Ihrer Homepage. Wie soll dieses Motto in die Tat umgesetzt werden?

Haser: Durch Produkte höchster Güte, welche wir und unsere Partnerbetriebe mit der größtmöglichen ökologischen Sorgsamkeit produzieren. Gemeinsames Handeln auf Augenhöhe ist uns wichtig, genauso wie der stetige Austausch mit den Verbrauchern. 

Die faustgrob&piekfein eG haben sechs Freunde gegründet. Einer davon waren Sie. Was verbindet Sie und die anderen?

Haser: Uns eint die Liebe zu gutem Essen und der Natur. Abends sitzen wir oft bei einem Glas Wein zusammen. So entstand auch die Idee, eine Genossenschaft zu gründen. Nach und nach nahm die Idee Form an und wurde schließlich in die Tat umgesetzt.

Das Herzstück der Faustgrob&piekfein eG ist der Pflanzenbau. Wieso?

Haser: Weil der Obst- und Gemüsebau in unseren Gefilden kaum verbreitet ist, gibt es wenig Erfahrungswerte in unserer Region, auf die wir aufbauen können. Es ist einerseits die größte Herausforderung, die das meiste Herzblut fordert, aber andererseits im Erfolgsfall auch der größte Lohn bei uns am Hof.

Führungstrio: Die beiden Vorstände Lukas Friedel (l.) und Daniel Haser sowie Ariane Bierling, Vorstandsvorsitzende.

Ihre Genossenschaft steht für gesunde, regionale produzierte Lebensmittel. Inwiefern denken Sie, dass unsere Gesellschaft bereit ist, ein nachhaltiges Konsumverhalten zu verinnerlichen?

Haser: Wir glauben, dass es vor den aktuellen politischen und klimatischen Umständen unumgänglich ist, dass unsere Gesellschaft eine Kehrtwende macht. Allerdings gibt es schon eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern, die sehr bewusste Kaufentscheidungen treffen.

Warum haben sich Sie und Ihre Freunde für die Rechtsform Genossenschaft entschieden? 

Haser: Durch die historische Verbindung zwischen Landwirtschaft und Genossenschaften haben wir uns intensiv mit dieser Rechtsform beschäftigt und entschieden, dass diese für unser Unterfangen die beste ist.

Wie geht es in den nächsten Monaten weiter für die Genossenschaft?

Haser: Es geht weiter mit dem Aufbau von Produktion und Vertrieb sowie mit der Verarbeitung.

Was ist die langfristige Vision der eG?

Haser: Unser langfristiges Ziel ist, dass wir ein Handelsnetz für Lebensmittel aufbauen, die gesund sind und umweltgerecht hergestellt wurden. Ein Netz, das die Versorgung in unserer Region und darüber hinaus stabilisiert und diversifiziert. Wir wollen Partner und Vermittler zwischen den Produzenten, Verbrauchern, inhabergeführten Einzelhändlern und Gastronomen sein.

Wie hat Sie der GVB bei der Gründung unterstützt?

Haser: Wir wurden vom ersten Tag an optimal betreut und unterstützt, insbesondere auch bei unserer Gründungsversammlung.

Welche Hürden mussten Sie bis zur Gründung und bei der Projektplanung überwinden und was können Sie diesbezüglich anderen Genossenschaften in Gründung empfehlen?

Haser: Nachdem wir das dunkle Tal der deutschen Bürokratie überwunden haben, lief alles wie am Schnürchen. Als Tipp für andere Genossenschaftsgründer: Immer mehr Zeit einplanen als gedacht, weil die Mühlen in den Behörden mahlen ausgesprochen langsam (lacht).

Vielen Dank für das Gespräch!

Sie möchten auch eine Genossenschaft gründen? Melden Sie sich gerne bei unsem GVB-Expertenteam, das in den vergangenen zehn Jahren mehr als 300 Gründungen betreut hat, darunter auch die faustgrob&piekfein eG. 

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