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Projekte 
des Historischen Vereins

Der Historische Verein bayerischer Genossenschaften e.V. ist von seinen Mitgliedern beauftragt, Forschungsprojekte zur bayerischen Genossenschaftsgeschichte zu gestalten, Perspektiven für Genossenschaften zu öffnen und mit den Ergebnissen Geschichte weiterzugeben.

Analoge und digitale Ablage beim GVB – ein Praxisbericht: 

Im Rahmen der Umstrukturierung der Regionaldirektionen sind seit Ende 2021 die fünf Einheiten in der OE Mitgliederbetreuung in München zusammengeführt und an vier Standorten die Büros zum Jahresende geschlossen worden. Das bedeutet, die analogen Ablagen sind teilweise nach München transportiert und auch die digitalen Ablagen, die sich auf lokalen Laufwerken befanden, wurden auf ein gemeinsames Laufwerk in München übertragen.

Die Bewertung von physischen Aktenordnern ist das Kerngeschäft des Archivs und so wurden insgesamt 2.110 Aktenordner bewertet und ein Großteil ins Historische Archiv sowie in die Zentralregistratur nach München überführt.

Die Archivarinnen haben zudem die Bewertung der digitalen Ablagen – vier Laufwerke der Regionaldirektionen – vorgenommen. Hierbei wurden knapp 60 GB, aufgeteilt auf 12.046 Dateiordner mit 86.705 Dateien analysiert und Bewertungsvorschläge vorgenommen. Dabei lag zum einen die Abgabeordnung zugrunde, zum anderen wurde die Relevanz der Dokumente mit den Kolleginnen und Kollegen besprochen und gemeinsam definiert.

Um eine fließende Zusammenführung der digitalen Ablagen zu ermöglichen, wurde ebenso das Laufwerk der Mitgliederbetreuung analysiert und bewertet (37,7 GB, verteilt auf 3.403 Dateiordner mit 34.610 Dateien).

Auf dieser Basis können Dateien inhaltlich in vier Kategorien eingestuft werden. Die erste Einstufung ist historisch relevant und somit als archivwürdig deklariert. Diese Dokumente wurden an das Historische Archiv übergeben und vom laufenden Server genommen. Die zweite Kategorie bewertet Dokumente als zeitweilig von Interesse (z.B. nach Abgabeordnung oder aus inhaltlichen Gründen), sie wurden in einer Zwischenablage gespeichert, sodass Mitarbeiter darauf ggf. zurückgreifen können. Die dritte Kategorie betrifft Daten, die bereits als überholt, nicht mehr von Relevanz oder als Dublette markiert wurden. Diese Dokumente wurden während des Prozesses aussortiert. Dateien, die weiterhin im Alltagsgeschäft gebraucht werden, sind auf das neue Laufwerk transferiert und neu strukturiert worden. Im Anschluss sind die Kernaufgaben der neuausgerichteten OE Mitgliederbetreuung ermittelt und auf dem neuen gemeinsamen Laufwerk als Grundstruktur (Aktenplan) angelegt worden.

Neben einer effizienten Gestaltung der laufenden Ablagestruktur, ist somit der Grundstein für ein Digitales Langzeitarchiv gelegt worden.

Archive der Genossenschaften

Gebäude werden untervermietet und Bürofläche zusammengelegt. Banken fusionieren und Filialen werden geschlossen. Wohin mit alten Dokumenten? Ab in den Müll?

Diese Fragen stellen sich Genossenschaften spätestens, wenn sie Lagerfläche freimachen wollen. Nicht alles, was sich in den letzten 150 Jahren einer Genossenschaft angesammelt hat, ist archivwürdig. Doch oft befinden sich darunter Dokumente und Objekte, die die Geschichte einer Genossenschaft erzählen können. Sie sind Unikate und verdienen somit eine würdige Aufbewahrung.

Archie Volksbank Raiffeisenbank Landau eG

Archiv Volksbank Raiffeisenbank Landau eG

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Genossenschaften können die Archivwürdigkeit nicht zweifelsfrei erkennen. Deshalb berät der Historische Verein gerne die bayerischen Genossenschaften bei der Bewertung ihrer Archivalien und deren Erhaltung.

Mit dem Forschungsprojekt „Historische Dokumentation ans Licht bringen – genossenschaftliche Tradition bewahren“ unterstützt der Historische Verein seit 2012 die bayerischen Genossenschaften beim Aufbau eigener genossenschaftlicher Archive vor Ort. Von der Archivberatung und Bewertung der Unterlagen über die professionelle Erschließung (mit einer Datenbank) und Aufbereitung der Archivalien bis hin zur Nutzung der Dokumente für die Unternehmenskommunikation steht der Historische Verein seinen Mitgliedern zur Seite. Für die teilnehmenden Genossenschaften öffnet sich somit ein neuer Weg zu einer modernen Nutzung seiner historischen Dokumente.

Der Historische Verein nimmt mit diesem Forschungsprojekt seinen Satzungsauftrag der wissenschaftlichen Aufbereitung und Erforschung der Geschichte der bayerischen Genossenschaften wahr. Diese prägten und prägen das wirtschaftliche und soziale Bild Bayerns entschieden mit durch ihre regionale Verankerung. Millionen von Bürgerinnen und Bürgern engagierten und engagieren sich im genossenschaftlichen Sektor, manchmal sogar über Generationen hinweg. Dieses Erbe zu erforschen, zu bewahren und bekannt zu machen, ist das Hauptanliegen des ProjektsArchive der Genossenschaften“.

Projektteilnehmer (bis 30.09.2023):

  • Raiffeisenbank Elsavatal eG
  • VR-Bank Passau eG
  • ehem. Hallertauer Volksbank eG
  • ehem. VR meine Raiffeisenbank eG (Altötting)
  • Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG
  • Raiffeisenbank Ichenhausen eG
  • ehem. Raiffeisen-Volksbank Miltenberg eG
  • ehem. RaiffeisenVolksbank eG Gewerbebank (Ansbach)
  • Raiffeisenbank Grainet eG
  • Raiffeisenbank Pfaffenwinkel eG
  • Genossenschaftsbank Unterallgäu eG
  • VR-Bank Neu-Ulm eG
  • Spielwarenmesse eG
  • Münchner Hypothekenbank eG
  • Freisinger Bank eG Volksbank-Raiffeisenbank
  • Münchner Bank eG
  • VR-Bank Landau-Mengkofen eG
  • VR-Bank Werdenfels eG

Stammbäume – Handbuch der Genossenschaften

Mit dem Projekt „Handbuch bayerischer Genossenschaften“ hat der Verein das Zusammenwachsen der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken nachgezeichnet.

Die Stammbäume erzählen die Geschichten der heutigen bayerischen Kreditgenossenschaften aus der Mikroperspektive. Gleichzeitig zeigen sie die Gesamtentwicklung des bayerischen Genossenschaftswesens in seiner über 150-jährigen Tradition. Die intensiven Fusionsprozesse der Kreditgenossenschaften seit den 1970er Jahren – ausgehend von über 4.000 Banken zu heute noch 222 aktiven Banken – machen die Erhaltung dieser Stammbäume wichtiger denn je.

Die Stammbäume können als Grundlage für Jubiläumsvorbereitungen der Genossenschaften genutzt und gerne beim Verein angefragt werden.

Stammbaum der Volksbank Raiffeisenbank Landau-Mengkofen eG

Stammbaum der Volksbank Raiffeisenbank Landau-Mengkofen eG

Publikationen

Der Historische Verein bayerischer Genossenschaften e.V. gibt eine Schriftenreihe zur Genossenschaftsgeschichte heraus und unterstützt wissenschaftliche Forschungsarbeiten zu genossenschaftlichen Themen. Auch in externen Publikationen erscheinen Texte des Vereins zur Genossenschaftsgeschichte.

Die Chronik des 
Genossenschaftsverbands Bayern

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. hat anlässlich seines 125-jährigen Bestehens eine Jubiläumsschrift mit dem Titel „Genossenschaften machen Geschichte“ veröffentlicht. Auf mehr als 200 Seiten stellt das Buch die Historie des Verbands und der bayerischen Genossenschaften vor. 

Jubiläumsschrift "Genossenschaften machen Geschichte"

Die Bayerische Raiffeisen-Zentralbank AG

Um die Geschichte der BRZ (Bayerischen Rechenzentrale) wissenschaftlich zu erforschen, unterstützte der Verein ein Projekt an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Publikation "Die Bayrische Raiffeisen-Zentralbank AG"

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